Alexander V. Poggio war einer der entschlossensten Vertreter aus dem Kreis der Dekabristen von 1825, die in Russland zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen neuen Gesellschaftsvertrag einforderten. Wie
... weiterlesener es selbst bei den Verhören formulierte, "hatte er seine Überzeugungen nicht allein aus Büchern und aus Vorlesungen gewonnen, sondern aus einer Leidenschaft in Unwissenheit, genährt durch die Klagen des Volkes, die in der Regel im Gebet verklingen." Weiter sagte er: "Im Grunde wollten wir nur die Not des einfachen Menschen beenden." Mit den einfachen Menschen waren in der Regel die Leibeigenen gemeint - gesetzlose Wesen, mit denen man nach Willkür verfahren konnte. In dieser Basis des russischen Staates sah A. Poggio eine große Gefahr für die weitere Entwicklung seiner Heimat. Wenngleich italienischer Abstammung, war er im Herzen ein Russe, der sich während der Verbannung auch in Sibirien verliebte. Ein Mensch der das Glück auf Erden mit Menschen und Natur verband. Zeugnisse und Erinnerungen geben uns in diesem Buch einen Einblick in das facettenreiche und bewegte Leben eines Europäers zu einer Zeit, da in Europa noch "die Fetzen flogen" - angefangen bei Napoleon I. bis zu Napoleon III. und dessen Bezwinger, den Fürsten von Bismarck. Manche Begegnungen Poggios sind überraschend und ausgesprochen fördernd, um einen historischen Gesamtblick zu gewinnen - soweit es das 19. Jahrhundert betrifft.
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